Vergleichende Untersuchungen von Waldränder mit verschiedenen Ausrichtungen am beispiel eines Steineiche-Traubeneiche Gemischwaldes
DOI:
https://doi.org/10.56617/tl.3911Keywords:
Übergangsbereich, Ökoton Zone, Waldrand, WaldrandausrichtungAbstract
Wir haben die Untersuchungen im Übergangsbereich zwischen eines Steineiche-Traubeneiche Gemischwaldes (Quercetum petraeae-cerris SOÓ 1957) und das angrenzende Offenland (Ödland) durchgeführt. Vier Waldränder von verschiedenen Ausrichtung (NO, W-SW, S-SW, SO) wurden gewählt und je Waldrand wurden drei Transekte bestimmt. Wir haben im Wald, in der einzelnen Strukturelemente des Übergangsbereiches (Baummantel, Strauchmantel, Saum) und im Ödland die Artdeckungen und die Deckungsprozente der einzelnen Vegetationsschichten nach BRAUN−BLANQUET Skala geschätzt. Daneben haben wir auch die strukturellen Merkmale der Waldränder notiert. Bei der vorkommenden Baum-, Strauch- und Krautarten wurde vor allem untersucht, wie häufig sie in der einzelnen Waldränder zu finden sind und sich in welche Richtung im Übergangsbereich ausbreiten. Im Abhängigkeit von der Waldrandausrichtung haben wir deutliche Unterschiede in der Artenzusammensetzung und Struktur der einzelnen Waldränder gefunden. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, das Vorkommen der Pflanzenarten hängt fest mit ihrer ökologischen Standortansprüche zusammen. An warmen und sonnigen Waldränder (S-SW, SO) kommen thermophile Baum- und Straucharten vor, in der kühlere und feuchtigere nordöstliche Lage sind schattentoleranten Arten zu finden. Es wurde festgestellt, die Mehrheit der Krautarten breitet sich vom Ödland in Richtung des Waldes aus, sie kommen im Saum und auch im Strauchmantel vor. Einige Waldarten sind auch im Baummantel und im Strauchmantel zu finden. Solange die horizontale Struktur der Waldrand grundsetzlich von der Nutzungsart der angrenzenden Fläche bestimmt wird, die vertikale Struktur bildet sich nach der Waldrandausrichtung. Bei der nordöstlich ausgerichtete Waldrand ist die Außenseite des Baumbestandes tiefbeastet und deckt der lockere Strauchmantel ab. Dagegen kommen in der licht- und wärmebegünstigten südausgerichteten Lagen dichte, reichgegliederte, stufig aufgebaute Waldränder vor.
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